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Problemlösung leicht gemacht

Angela Firmhofer • Apr. 01, 2024

Vier Strategien, um Probleme zu lösen

Problem ? – Lösung!

Du stehst vor einem Problem oder einer Herausforderung und brauchst dringend Ideen, wie Du zu einer für Dich stimmigen und ausgereiften Lösung kommst? Im Folgenden stelle ich Dir typische Arten von Problemen und passende Lösungsstrategien dazu vor.


Vier Arten von Problemen

Meiner Erfahrung nach gibt es vier Arten von Problemen und somit mindestens vier Lösungsstrategien:

  • Erkunden: Diejenigen Probleme, die man erst erkunden muss,
  • Entscheiden: Diejenigen Probleme, bei denen man eine Entscheidung treffen muss,
  • Organisieren: Diejenigen Probleme, bei denen man Schritt für Schritt vorgehen muss und
  • Ändern: Diejenigen Probleme, bei denen Plan A nicht funktioniert hat und es einen neuen Plan B braucht.


Erkunden

Wenn ein Problem komplex ist, darfst Du es zunächst aus verschiedenen Perspektiven betrachten, Dir die Rahmenbedingungen ansehen und den Kontext. Dann kannst Du verschiedene Lösungswege ableiten. Ein Beispiel hierfür kann eine nachhaltige Alternative für Plastik sein.


Entscheiden

Wenn Du vor einer Entscheidung stehst – vor einem Jobwechsel zum Beispiel –, sammle Kriterien, die Dir dabei helfen, zu wissen, welche Entscheidung die bessere für Dich ist. Pro- und Kontra-Kriterien zum Beispiel. Auch kannst Du eine Münze werfen. Denn wenn Du die Münze geworfen hast und Dir das Ergebnis nicht gefällt, weißt Du, wie Du Dich – eigentlich – entscheiden willst.


Organisieren

Wenn plötzlich ein Problem auftaucht, das bearbeitet werden muss – ein kaputtes Wasserrohr zum Beispiel – dann geht es darum, Schritt für Schritt vorzugehen, um das Problem zu lösen bzw. wieder zum Normalzustand zu kommen.


Ändern

Du hast eine der vorherigen Strategien gewählt und stellst nach einiger Zeit fest, dass Dein Plan A nicht aufgeht? Dann brauchst Du eine Planänderung und bestenfalls neben dem neuen Plan B auch einen Plan C, den Du aus dem Ärmel schütteln kannst.

 

Schauen wir uns diese vier Strategien genauer an.


Vier Strategien, um Probleme zu lösen

Das Problem erkunden

Wenn ein Problem auftritt, kannst Du zunächst folgenden Schritten folgen, um Dir einen Überblick zu verschaffen:

  • Analysiere die Ausgangssituation des Problems: Wie kam es zu dem Problem, wie ist der Status Quo?
  • Sei Dir bewusst über den Kontext, in den das Problem eingebettet ist und werde vertraut mit sämtlichen relevanten Umständen (ökonomisch, sozial, ökologisch, historisch, kulturell, rechtlich, technisch, praktisch, theoretisch usw.): Was sind Rahmenbedingungen, de für die Lösung des Problems berücksichtigt werden müssen?
  • Ziehe die verschiedenen Gründe hinzu, warum das Problem gelöst werden muss: Welche Gründe gibt es? Wie stehen sie zueinander?
  • Unterscheide zwischen diesem Problem und anderen Problemen, die Dir zusätzlich begegnen. Halte den Fokus: Welches ist das konkrete Problem, das Du JETZT lösen wirst?
  • Frage Dich:
  • Ist klar, wann Du das Problem gelöst haben wirst?
  • Ist klar, wie Du das Problem löst?
  • Was musst Du dafür tun, um das Problem zu lösen, was sind die einzelnen Schritte? Wie gehst Du am besten vor?
  • Wer kann Dir dabei helfen, das Problem zu lösen?
  • Wo, an welchem Ort kannst Du das Problem am besten lösen?
  • Welche (Hilfs-)Mittel brauchst Du, um das Problem zu lösen?

 

Eine fundierte Entscheidung treffen

Für eine fundierte Entscheidung können Dir Entscheidungskriterien helfen. Grundsätzlich kannst Du Dir immer folgende W-Fragen stellen und passende Fragen ergänzen, um Dir klarer über Deine Entscheidungskriterien zu werden:


  • Was?
  • Was ist das Thema, der Kern der Entscheidung?
  • Was passiert mit dieser Entscheidung?
  • Warum?
  • Warum treffe ich diese Entscheidung?
  • Wofür?
  • Wofür treffe ich diese Entscheidung?
  • Womit?
  • Mithilfe welcher Kriterien treffe ich diese Entscheidung?
  • Welche Ressourcen stehen Dir zur Verfügung?
  • Wer?
  • Wer ist in diese Entscheidung involviert?
  • Wo?
  • Wo beeinflusst mich diese Entscheidung?
  • Wann?
  • Bis wann willst oder musst Du die Entscheidung getroffen haben?
  • Wann wirkt diese Entscheidung?
  • Wie?
  • Wie wirkt sich diese Entscheidung auf mein Leben aus?
  • Wodurch?
  • Wodurch weiß ich, dass ich die für mich richtige Entscheidung getroffen habe?
  • Wohin?
  • Wohin führt mich diese Entscheidung?
  • Welche Möglichkeiten, Chancen und Potentiale ergeben sich je nach Entscheidung – kurzfristig, mittelfristig und langfristig?
  • Welche Risiken, Folgen und Konsequenzen ergeben sich je nach Entscheidung – kurzfristig, mittelfristig und langfristig?


Wenn Du Deine Entscheidungskriterien definiert hast, wäge ab und entscheide Dich mit dem Fokus auf eine für Dich schöne, erfüllende Zukunft. Und vergiss nicht, eine Münze zu werfen, damit Deine Entscheidung nicht nur für den Kopf sondern auch für Bauch und Herz stimmig ist. Denn niemand außer Dir weiß, was Dich wirklich glücklich macht. Triff Deine Entscheidung mit der allergrößten Freude und Klarheit für Dich 😉


Bei der Lösung des Problems organisiert vorgehen

Kennst Du den Spruch „Love it, change it or leave it!”? Dieser Spruch kann Dir immer als Basis dienen, wenn etwas in Deinem Leben passiert oder sich entwickelt, dass Dir nicht behagt. Du kannst zunächst prüfen, ob Dich einer dieser Ansätze weiterbringt:

„Love it!“ bedeutet: Kannst Du Deine Haltung zur Situation ändern?

„Change it!“ bedeutet: Kannst Du aktiv und eigenverantwortlich etwas an der Situation ändern?

„Leave it!“ bedeutet: Wenn die ersten beiden Varianten nicht funktionieren, dann verabschiede Dich von der Situation und löse Dich davon.


Wenn Du einen dieser Wege für stimmig ansiehst, kannst Du Dir anschließend notieren, welche Schritte nötig sind, um den einen oder den anderen Weg zu gehen. Ich gebe Dir zwei Beispiele:


Beispiel 1

Dein Kollege telefoniert viel in Eurem gemeinsamen Büro. Du kannst Dich kaum konzentrieren, wenn er telefoniert.

  • "Love it!": Kannst Du die Situation akzeptieren und lernen, Deinen Fokus auf etwas Anderes zu richten, während er telefoniert, damit Dich das Telefonieren nicht mehr stört? Du könntest Achtsamkeitsübungen und Meditationen durchführen, die Deine Akzeptanz fördern.
  • "Change it!": Kannst Du Dich mithilfe von Noise-Cancelling-Kopfhörern oder indem Du Musik hörst, weitestgehend akustisch abschirmen? Finde heraus, welche Variante Dir besser gefällt: Stille oder Musik. Informiere Dich über passende Kopfhörer und lege Dir einen zu. Oder kannst Du mit Deinem Kollegen Zeiten vereinbaren, in denen er nicht im Büro telefoniert, damit Du konzentriert arbeiten kannst? Überlege Dir, welche Zeiten für Dich und Deinen Kollegen passen könnten und sprich mit ihm darüber.
  • "Leave it!": Kannst Du das Büro wechseln und an einem anderen Standort arbeiten? Gehe verschiedene Szenarien durch, informiere Dich bei Deinem/Deiner Arbeitgeber*in über Raumnutzungsmöglichkeiten und sprich mit den Verantwortlichen.


Beispiel 2

Ich hatte vor einigen Monaten eines Morgens einen Wasserschaden in meiner Wohnung, während ich krank war. "Perfektes Timing" dachte ich. Bei einem Wasserschaden konnte ich nicht einfach "Love it!" sagen. Also agierte ich zunächst nach dem Satz "Change it!" Als ich dann Hausverwaltung, Vermieter*in und den Notdienst für Wasserschäden informiert hatte, waren die ersten Schritte getan. Ich informierte mich über mögliche Ursachen und Folgen von Wasserschäden und konnte zunächst nichts weiter tun, außer viel zu lüften. Als ich gesund war, bearbeitete ich die Wand mit einem Antischimmelmittel. In der Zwischenzeit hatte die Hausverwaltung sich um die Ursachenbekämpfung gekümmert und ein Spengler konnte die Ursache beseitigen. Gemeinsam mit der Hausverwaltung und Vermieter*in haben wir nach und nach die Trockenheit der Wand geprüft, um sie dann wieder streichen zu können. Das Problem konnte gelöst werden, ich musste mich nicht für "Leave it" entscheiden und die Wohnung verlassen.

An diesem Beispiel siehst Du schön, welche Teilaspekte des Problems ich selbst lösen konnte und wo ich andere involvieren musste. Manche Schritte konnten gleichzeitig passieren, andere nacheinander.


Wichtig ist hier: Teile Dir die Lösungsschritte in machbare, gangbare Schritte ein, damit Dir das Problem nicht zu groß erscheint. Du kannst Dir beispielsweise eine Liste mit den einzelnen Schritten anlegen und diese dann nacheinander oder teilweise auch gleichzeitig abarbeiten. Schritt für Schritt kommst Du so zu Deiner Lösung.


Deinen Plan ändern

Es kann sein, dass ein Plan A von Dir nicht aufgeht und Du plötzlich das Gefühl hast, Deine ganze Idee, Dein Plan A fällt wie ein Kartenhaus zusammen. Das ist okay. Das kann passieren. Es können Situationen eintreten, die Du nicht vorhergesehen hast. Was kannst Du nun tun, um da rauszukommen?

  1. Umarme die neue Realität, die neue Gegenwart. Denn erst wenn Du den neuen Status Quo annimmst und akzeptierst, machst Du Dich wieder handlungsfähig.
  2. Arbeite verschiedene Möglichkeiten, Lösungen, neue Wege und Alternativen aus.
  3. Finde sinnvolle Entscheidungskriterien, für welche Lösung Du Dich nun entscheidest.
  4. Entscheide Dich für eine Lösung oder einen Plan B.
  5. Fange mit dem neuen Plan B an, Schritt für Schritt.
  6. Behalte den neuen Plan B und den neuen Weg kontinuierlich im Blick und prüfe, ob Du mit diesem neuen Plan B wirklich ans Ziel oder zumindest weiter kommst.
  7. Habe einen weiteren Plan C als Ass im Ärmel. Da Du bei Schritt 2 im besten Fall verschiedene Möglichkeiten, Lösungen, neue Wege und Alternativen ausgearbeitet hast, gibt es mit Sicherheit einen Plan C, den Du im Hinterkopf behalten kannst, falls Dein neuer Plan B doch nicht aufgehen sollte 😉

 



Erkunden, entscheiden, organisieren, ändern. Das sind vier Strategien, um Probleme zu lösen. Ich hoffe, sie helfen Dir in Zukunft!


Alles Liebe


Deine Angela

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